Um das zu verstehen, musst du die Grundlagen des Yoga kennen und wissen, dass Yoga mehr ist als nur Asanas, Atemübungen und still in Meditation sitzen.
Yoga ist eine spirituelle Lebensweise die aus einem 8-gliedrigem Pfad entsteht. Der beinhaltet: Umgangsregeln im Alltag mit uns und anderen, Asanas, Atemübungen, Innenschau, sowie Konzentrations- und Meditationsübungen mit dem großen Ziel zur Inneren Freiheit.
Ich weiß, ich sag selber auch um nicht zu verwirren „Ich gehe meditieren“ oder „jetzt meditieren wir“. Im Grunde ist aber Meditation nichts was du aktiv tust.
Ich lehre, studiere und übe mich im 8-gliedrigen Yogapfad nach Patanjali. Jener Großmeister des Yogas aus dem (vermutlich) 2. -4. Jahrhunnert n.Chr, welcher die Yogasutren geschrieben hat. Folgend die 8 Aspekte:
- Yamas (Umgangsregeln im Alltag mit uns)
- Niyamas (Umgangsregeln im Alltag mit anderen)
- Asanas (Körperpositionen – (auf-)rechte Haltung üben)
- Pranayama (Atembewusstein)
- Pratyahara (Innenschau = das Zurückziehen der Sinne von der äußeren Welt)
- Dharana (Konzentration)
- Dhyana (Meditation)
- Samadhi (Erleuchtung / innerer Frieden)
Alles davon sind Dinge, die tu tust, mit der Ausnahme der letzten beiden. Denn Meditation und die innere Freiheit, die kommen zu dir wenn du dich stetig und hingebungsvoll den vorherigen 6 Teilen widmest.
Die tust du aktiv um den anderen beiden näher zu kommen.
Klingt viel einfacher, als es ist. Du wirst aber dein Leben lang beschäftigt sein deine innere Insel der Glückseligkeit zu erleben. Soviel sei gesagt: Es rentiert sich!
Arbeit an sich rentiert sich immer! Und, wenn du denkst: Wieviel lebst du im Außen, unbewusst, gestresst, gefordert, wahrscheinlich sogar viel überfordert… Dazu in Relation gestellt darfst du ganz viel Rückzug üben um bewusst zu werden. Runter zu fahren, Ruhe zu finden, Erholung für Körper, Geist und Seele.
Was ist Meditation denn nun?
Im Grunde übst du also, wenn wir davon sprechen zu meditieren, die 5. Und 6. Stufe des Yogas, also das Zurückziehen der Sinne (die Innenschau) und Konzentration / Fokus behalten.
Pratyahara / Das Zurückziehen der Sinne:
Damit gemeint ist, dass du dir erlaubst in deine innere Welt einzutauchen. Dich abzukapseln von dem Sein und Tun in der Außenwelt, in der du die meiste Zeit deines Lebens verbringst. Dich zu lösen von Sorgen, Problemen und Ängsten. Erkennen, dass es da einen Ort gibt, in dir, der voller Frieden ist. Der dir den nötigen Halt gibt um unbeirrt und ohne Vorurteil zu fühlen, zu reflektieren, zu sein. Dich mehr in Versenkung und Achtsamkeit zu üben und alles weltliche, alle weltlichen Probleme mit denen du dich sonst so herumschlägst sein zu lassen. Dich davon zumindest kurzzeitig zu lösen. Dies erfordert höchste Konzentration.
Dharana / Konzentration:
Dharana – damit gemeint ist die anhaltende Ausrichtung auf eine Tätigkeit. Das können folgende Dinge sein:
- Den Fokus auf einen Meditationspunkt in deinem Körper legen
meist das Wurzelchakra
der Herzraum oder
der Punkt zwischen deinen Augenbrauen (3. Auge) - Ein Mantra rezitieren
das gängigste und bekannteste wohl das OM - Beobachte deinen Atem
entwickle Atembewusstsein - Übe Trataka
anhaltende Ausrichtung auf eine Kerze - Kriya Meditationen
Gibt es einige im Tantra-Hatha Yoga einige. Meditationen mit Visualisierungen und Energielenkungen, welche mit Vorsicht zu genießen sind
Deiner Gesundheit zu liebe, möchte ich dir mitgeben:
Übe regelmäßig ein paar Minuten.
- Starte im Sitzen oder Liegen (du solltest nicht einschlafen)
- Fühl deinen Körper, schau ob du noch kleine Bewegungen brauchst, wenn ja, schenke sie ihm
- Nimm für ein paar Minuten deinem Atem war. Atme bewusst ein paarmal tief durch, wenn du das Gefühl hast, das fühlt sich gut an.
- Werde ruhiger, spür wie der Atem ruhiger fließt.
- Bemühe dich mit der Aufmerksamkeit bei deinem Atem zu bleiben.
- Starte dann eine Atemübung (wenn du sitzt) oder eine Dharana-Übung
- Nimm dir am Ende etwas Zeit zu fühlen und nachzuspüren und komm wieder ins Hier und Jetzt.
Herzlichst, Ursula